BZ 54 - Juli 2011
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Einweihung des
neuen
Gemeindehauses
Die Einweihungsfeier des neuen
Gemeindehauses war ein
voller Erfolg! Bei strahlendem
Wetter waren über 200 Bürger
aus der Gemeinde und Umgebung
gekommen, um das neue
Gemeindehaus zu besichtigen
und an dem vielseitigen Rahmenprogramm
teilzunehmen.
Als Vertreter der Landesregierung
überbrachte der Landtagsabgeordnete
Hans Jörn Arp die
Glückwünsche der Landesregierung
für das gelungene Projekt.
Arp sieht das Konjunkturprogramm
II als Förderung für
den ländlichen Raum und unser
Gemeindehaus als gutes
Beispiel zur Förderung des Gemeindelebens.
Über die Festveranstaltung
wurde in der
Norddeutschen Rundschau
ausführlich berichtet (siehe
nachstehenden Artikel vom
24.05.2011). Bedanken möchte
ich mich bei den zahlreichen
Helfern, die uns unterstützt haben,
sei es beim Aus- und Einzug
in das neue Gebäude, beim
Gardinennähen, bei der Gartengestaltung
oder bei der
Grundreinigung. Ebenso bedanke
ich mich für die Bewirtung
bei der Einweihung durch
AfB und Feuerwehr. Dadurch
konnte die Gemeinde viele
Kosten sparen.
Die letzten Garantiearbeiten
sollen in den nächsten Wochen
fertig werden. Die Bücherei ist
inzwischen wieder in den alten
Raum umgezogen und wird
nach den Ferien wieder geöffnet.
Ein besonderer Dank gilt
Traute und Michael Boldt, die
die vielen Bücher aus- und einräumten.
Der Raum, der ein ¾ Jahr als
Bücherei genutzt worden ist,
steht jetzt leer. Es gibt viele
Ideen, wie der Raum genutzt
werden könnte – aber keine ist
z. Zt. konkret.
Ich könnte mir vorstellen, den
Raum als Verkaufsraum, als
Jugendraum, als Veranstaltungsraum
jeglicher Art oder
als Schulungsraum zu nutzen
oder den Raum zu vermieten.
Ich bitte die Borsflether Bürger,
die eine Idee haben, mir
ein Konzept vorzutragen, damit
im Gemeinderat darüber
beraten werden kann, ob Zuschüsse
für ein schlüssiges
Konzept gezahlt werden können.
Ich wünsche mir viele
Ideen!
Ihr Peter Mohr
<Aus der Norddeutschen
Rundschau vom 24. Mai
2011:
„Heute ist ein großer Tag für
Borsfleth“. Das sagte Bürgermeister
Peter Mohr in seiner
Festansprache bei der Einweihung
des sanierten Gemeindehauses
– und blickte auf die
Ereignisse zurück, die dazu
führten. Ursprünglich war einmal
geplant, das marode Gebäude
von 1904 abzureißen
und durch einen Neubau zu ersetzen.
Das wäre die kostengünstigste
Lösung gewesen,
aber dafür hätte es keine Zuschüsse
gegeben.
Eine Alternative war bald gefunden.
Aus dem Konjunkturpaket
II von 2009 wurden für
die Sanierung öffentlicher Gebäude
bis zu 75 Prozent für
energetische Sanierungsmaßnahmen
gefördert. Nur drei
Gemeinden im Kreis Steinburg
– von 25 Bewerbern – kamen
in den Genuss dieser Förderung.
„Der 14. April 2010 war
ein guter Tag für uns“, erinnerte
Mohr. „An diesem Tag erhielten
wir den Zuwendungsbescheid
mit der Bewilligung
von 75 Prozent der Bausumme,
jedoch höchstens 373 863,75
Euro.“
Der Baubeginn ließ nicht lange
auf sich warten. Bereits am 9.
August 2010 starteten die Abbrucharbeiten
am oberen Geschoss.
Inklusive Einrichtung
wurden 510 000 Euro investiert.
Als das Gebäude 1904 errichtet
wurde, kam die Gemeinde
noch mit 33 000 Mark
aus. Der Bauantrag umfasste
damals gerade einmal drei Zeilen,
heute werden ganze Ordner
damit gefüllt.
Festredner Kreispräsident
Hans-Friedrich Tiemann lobte
den Mut, ein so großes Projekt
zu finanzieren. Nach dem
Dorfjubiläum 2007 könne also
wieder ein großes Fest gefeiert
werden. Tiemann: „Kleine,
schön restaurierte Häuser prägen
den Ortskern. Die landwirtschaftlich
geprägte Gemeinde
pflegt ein aktives Vereinsleben
und zeigt den
Gemeinschaftssinn durch die
geschmückten Straßen und
Häuser.“
Ernst-Dieter Mohrdiek, Amtsvorsteher
des Amtes Horst-
Herzhorn, erinnerte an die
gute Zusammenarbeit der
zwölf Gemeinden, in der der
Mensch im Mittelpunkt stehe.
Als Gastgeschenk hatte er
einen Baum, eine Elsbeere,
mitgebracht. „An der Finanzierung
haben sich alle Bürgermeister
und Bürgermeisterinnen
des Amtes und sogar Bürgermeister
Gerhard Blasberg
aus Glückstadt beteiligt – obwohl
der ja sonst immer einen
Stacheldraht um sein Portemonnaie
hat“, scherzte Mohrdiek.
Thomas Butzlaff von
Butzlaff+Tewes ging auf die
Arbeiten am Gemeindehaus
ein. „Das Projekt war ein Spagat
zwischen Geld und Anforderungen.
Es sollte die Struktur
des Gebäudes erhalten bleiben,
obwohl ein Geschoss
heruntergenommen werden
musste“, so Butzlaff. „Es gibt
auch heute keine Schlüsselübergabe,
denn der Schlüssel
war während der gesamten
Zeit immer in der Hand des
Bürgermeisters – er wachte
über alle Ausgaben, deshalb erhält
er heute dieses Sparschwein
als Präsent.“
Lustig
ging es bei dem anschließenden
Stück des Dörpstheaters
Borsfleth unter Leitung von
Heike Dose zu. Darin wurden
die Figuren des Bürgermeisters
und einiger Dorfbewohner ironisch
dargestellt. Bei der Übermittlung
eines angeblichen Unfalls
wurde aus der sprichwörtlichen
Mücke ein Elefant
gemacht, bei der letztlich sogar
„Queen Mary 2“ bis in den
Deich von Borsfleth fuhr.
Die Kinder des Kindergartens
lobten mit ihrer Leiterin Dörte
Wolter die fleißigen Handwerker
in einem Lied. Anke
Scholz sang mit ihrem Chor
„Dies ist ein großer Tag“. Darin
waren sich auch die 200
Borsflether einig, die gemeinsam
feierten und den Aufführungen
der Kinderturn- und
Gitarrengruppen zusahen, bei
Feuerwehr-Rundfahrten und
Kinderreiten mitmachten. Die
Jüngsten tobten in einer Hüpfburg.
Bilderausstellungen und
Filmvorführungen rundeten
das vielfältige Programm des
Dorffestes ab.
Eberhard Krüger
Gemeindebücherei
Und wie immer nur im neuen,
wunderschönen Raum auf dem
alten Schulhof im ehemaligen
Wirtschaftsgebäude die Gemeindebücherei
Immer Dienstag – außer Schulferien:
von 14.00–16.00 Uhr
und 19.00–19.30 Uhr!
Die Borsflether Chronik kann übrigens auch hier gekauft werden - noch immer für 18 €!
Das Krempermarsch-
Wappen im neuen
Gemeindehaus
Das Wappen wurde 1915 von
der Gemeinde-Kriegshilfe bei
einer Hamburger Bildhauerwerkstatt
in Auftrag gegeben.
Am 27.01.1916 (,‚Kaisers Geburtstag“)
wurde es zugunsten
der Kriegshilfe genagelt. Man
konnte einen Nagel erwerben
von 0,50 RM (Stahl) bis 500,-
RM (Gold) und ihn einschlagen.
Die Nagelung fand in der
Kirche und anschließend in der
Gastwirtschaft „Zur Verlathschleuse“
statt. Der Erlös wurde
den Lazaretten gespendet. Das
Wappen hing lange in der Kirche
und war dann abgestellt.
Ähnliche „benagelte“ Werke
finden wir im Itzehoer Ständesaal
(,‚der eiserne Karl“), im
Meldorfer Landesmuseum
(Wulf Isebrand), im Kremper
Rathaus (Eisernes Kreuz) usw.
Dieselbe Werkstatt fertigte übrigens
später auch die Gedenktafel
für die Gefallenen.
Dazu ein Schüleraufsatz:
(angefertigt von Anne Schlüter,
am 8. März 1916. Alter: 14
Jahre)
An Kaisers Geburtstag 1916
wurde unser ‚Krempermarschwappen‘
eingeweiht und
zwar in der Kirche. Es wurde
ein Festgottesdienst abgehalten.
Die Vereine Borsfleths waren
versammelt. Der Chor sang
einige mehrstimmige Lieder.
Dann hielt Pastor Seifert eine
Rede. Indem Herr Klaus Peters
einige Worte sprach, wurde das
Kriegswahrzeichen enthüllt.
Das Wappen ist ein weißer
Schwan, auf dunklem Eichenholz
modelliert. Er hat das eine
Bein erhoben. Dieses ist ein
Zeichen, daß er vorwärtsdringen
will, um die Hindernisse
zu überwinden. Der Schwan
trägt eine vergoldete Krone um
den Hals. Das Wappen war mit
einem grünen Efeukranz geschmückt.
Auf dem Wappen
steht die Inschrift ‚Wer Mut
hat, leistet Widerstand‘. Dann
erfolgte die Nagelung. Die erswww.
borsflether-zeitung.de
Nr. 54 Borsflether Zeitung Seite 3
ten waren die Vertreter der Verlathschleuse,
die Kirchenältesten,
die Veteranen von 1870–
71, der Gesangverein und die
beiden Klassen der Schule. Damit
war die Nagelung in der
Kirche beendigt. Alsdann wurde
es zu Gastwirt Ruhser gebracht,
und die Nagelung wurde
sogleich fortgesetzt. Jeder,
der einen Nagel stiftet, trägt
seinen Namen im so genannten
‚Eisernen Buch‘ ein. Das Wappen
mit dem Buche soll eine
bleibende Stätte im Gotteshause
finden. Der Ertrag des Geldes
fließt wohltätigen Zwecken
der Kriegshilfe zu.
Die Gottesfurcht ist
der Weisheit Anfang Dieser Spruch bildet die Inschrift
unseres Schulhauses. Er
steht Psalm 111,10. Der Spruch
enthält die Behauptung, daß
die Gottesfurcht der Anfang
zur Weisheit ist. Wir fragen
uns: „Wer ist denn weise?“ Die
Antwort lautet: Gott ist weise.
Denn er hat immer das rechte
Ziel vor Augen und weiß es
auch durch rechte Mittel und
Wege zu erreichen. Das sagen
auch manche Bibelworte; z.
Bsp. Sagt Jesaias: „Sein Rat ist
wunderbar und er führet alles
herrlich hinaus.“ Das erkennen
wir sehr deutlich bei Josef und
auch bei dem Heiland selbst.
So weise wie Gott ist hier auf
Erden keiner. Denn wir haben
nicht immer das rechte Ziel vor
Augen und wenden auch nicht
immer die rechten Mittel an,
um zu unserem Ziele zu kommen.
Unser Ziel soll eigentlich
sein, vollkommen zu werden
wie Gott. Dieses Ziel haben
sich aber nur die wenigsten
Menschen gesteckt. Von einer
vollkommenen Weisheit können
wir deshalb auf Erden
nicht sprechen. Man bezeichnet
mit weise nur eine größere
Klugheit. Es haben hier auf
Erden auch wohl manche kluge
Männer gelebt, die sogar den
Beinamen „Der Weise“ hatten,
z. Bsp. Friedrich der Weise,
oder der weise Salomo. Auch
Napoleon war gewiß ein kluger
Mann. Aber alle diese haben
nicht immer die rechten Mittel
und Wege angewandt, um ihr
Ziel zu erreichen. Der weise
Sokrates hat selbst bekennen
müssen: „Ich weiß, daß ich
nichts weiß.“ Auch Paulus, der
doch soviel wußte, hat gesagt:
„Unser Wissen ist Stückwerk.“
Daher kreuzen sich unsere
Wege oft mit Gottes Wegen.
Auch diese weisen Männer taten
nicht immer nach Gottes
Willen. Denn die rechte Gottesfurcht
verließ sie zuweilen,
wie wir es bei Salomon sehen.
Er trieb trotz seiner Weisheit
doch Abgötterei. Auch von
Friedrich dem Weisen wird uns
erzählt, daß er ein Übertreter
des sechsten Gebotes war. Daskam aber nur daher, weil sie
nicht die kindliche Furcht zeigten.
Das ist die Furcht, Gott zu
betrüben. Wollen wir also vollkommen
werden, so müssen
wir vor allen Dingen Gott über
alles fürchten und mit Josef sagen:
„Wie sollt ich solch ein
großes Übel und wieder meinen
Gott sündigen.“ Dann werden
auch wir die rechten Mittel
und Wege finden, um unser
Ziel zu erreichen.
Angefertigt von Alwine Wöhler
am 23. Oktober 1905, Alter:
14 Jahre (Nr. 32)
Aus dem Buch
Schüleraufsätze: Süderau 1 –
14 und Borsfleth 15 – 127
(Gemeindearchiv VI.5.)
Alwine Wöhler, geb. am
03.07.1891, war die Tochter
des Ökonoms Martin Wöhler,
Wischdeich, d.h. er war Verwalter
des Armenhauses von
Borsfleth. Heute wohnt dort
Carsten Pahl, Im Kloster.
Schulabgang von Alwine Wöhler
am 16.03.1906
Abgangszeugnis:
• Fleiß: sehr gut
• Betragen: sehr gut
• Tüchtigkeit: sehr gut
Alte Borsflether
Ansichtskarten
„Borsflether
Schenkwirtschaft und
Bäckerei von W. Augustin“
Ansichtskarte von 1912 (noch
mit Tor für Durchfahrt oder
Ausspann).
Aus dieser Durchfahrt wurde
1939 der „Dorfgemeinschaftsraum“
der NSDAP. Er wurde
später noch von der Amtsverwaltung
Borsfleth und von einem
Frisör genutzt bis er wieder
„Saal“ wurde. Die Durchfahrt
muß nach der Deichverlegung
von 1907 gebaut worden
sein. Dasselbe gilt auch für die
noch heute existierende Durchfahrt
von Bestmann.
„Fährhafen“
Ivenfleth
Die Jolle IRENE des Fährmanns
Albers im Ivenflether
Priel. Der Blick geht auf das
erste Haus von Störort an der
ehemaligen Störmündung. Die
Flurstücke links und rechts des
Ivenflether Priels heißen noch
heute „Batterey“ (links) nach
einer Geschützstellung, die
hier 1813 eingerichtet war und
rechts „Schanze“, eine entsprechende
Stellung, die Graf
Pentz als Kommandeur der
Festung Glückstadt hier 1644
errichten ließ. Albers legte
wahrscheinlich mit seinem
Fährprahm hier oder auch direkt
am Störufer an.
Leserbrief
Nichts dazu gelernt …
haben einige Auanlieger!
Lieber Auanlieger,
wie können sie unserer lieben,
alten Krempau die Schmach
antun, Rasenschnitt und Baumschnitt
in ihr Bett zu entsorgen.
Sie ist doch sowieso als Entwässerungskanal
degradiert
und dann soll sie auch noch die
Mengen an Gartenabfällen verkraften.
Ein halbwegs vernünftiger
Gärtner kommt ohne Fluß aus.
Was machen eigentlich die
Einwohner, die keine Auanlieger
sind?
Hans Mester
Kirchliche Nachrichten
Beerdigungen
Anneliese Knop geb. Wachtmeister
Gerda Reinhold geb. Krutzki
Dr. jur. Heinz Kaufhold
Taufen
Paul Sievers
Konfirmiert wurden
Doreen Heutmann, Bionda Krause, Jennifer Lorenzen, Nele Paulsen, Svea Waltemathe
Liebe Borsfletherinnen,
liebe Borsflether,
wenn Sie diese Ausgabe der
Borsflether Zeitung in den
Händen halten, bin ich schon
seit einem guten halben Jahr
Ihre und Eure neue Pastorin in
Borsfleth. Am 1. Februar habe
ich die Nachfolge von Pastorin
Jungnickel angetreten und bereits
einige Menschen in und
um Borsfleth kennengelernt.
Dennoch möchte ich mich an
dieser Stelle nochmal kurz vorstellen.
Mein Name ist Sandra Starfinger,
ich bin 30 Jahre alt und
komme gebürtig aus Hamburg.
Dort habe ich nach der Konfirmation
auch meine erste kirchliche
Heimat in Bramfeld gefunden,
viele Jahre im Konfirmandenunterricht
in der
Kirchengemeinde Sasel mitgearbeitet
und mich in die Stormarner
Synode und den Finanzausschuss
des Kirchenkreises
eingebracht. Nach demAbitur habe ich Theologie an
der Universität Hamburg studiert
und im Anschluss mein
Vikariat im Stadtteil Langenhorn
in der Broder Hinrick
Kirche absolviert. Nachdem
ich im Dezember 2010 mein
zweites Examen bestanden
habe, habe ich dann meine erste
Pfarrstelle in Glückstadt und
Borsfleth angetreten. Wie auch
meine Vorgängerin und wie Sie
vielleicht bereits wissen, bin
ich nicht nur für die Kirchengemeinde
Borsfleth zuständig,
sondern auch für den Pfarrbezirk
3 in Glückstadt einschließlich
der Blomeschen Wildnis.
Auch wenn meine Zeit dadurch
eingeschränkter ist, als
mancher es sich wünscht, hoffe
ich sehr, dass dennoch genug
Zeit für gemeinsame Begegnungen,
Gespräche und Ideen
bleibt.
Nach den Sommerferien werde
ich einen weiteren Schritt hinein
in die Gemeindearbeit tun
und mit den neuen Konfirmanden
und Konfirmandinnen in
eine hoffentlich spannende
Zeit starten, auf die ich mich
schon sehr freue.
Wenn Sie Fragen oder Anliegen
an mich haben, melden Sie
sich gern unter 04124-4153 bei
mir oder kommen Sie einfach
zum nächsten Gottesdienst in
die St. Urban Kirche.
Ihre und Eure
Sandra Starfinger
Wussten Sie schon,
dass …
vor 60 Jahren:
und zwar am 17. August 1951
die neue Schule eingeweiht
wurde? Unterricht
in zwei Schichten erteilt
werden. So mancher Borsflether
wird sich daran sicherlich
noch erinnern! In diesem
Jahr ging auch der alte Schulleiter
Hartwich und der neue
Schulleiter Möser kam.
vor 100 Jahren:
und zwar am 21. Juli 2011 der
Glückstädter Gymnasialdirektor
Prof. Dr. Detlef Detlefsen
starb? Er ist u.a. Namensgeber
für
• das Detlefsen-Gymnasium
• das Detlefsen-Museum
• die Detlefsen-Gesellschaft
Das von ihm verfasste „Heimat-
Lied der Elbmarsch“ wurde
im August 1951 jedem Teilnehmer
an der goldenen, diamantenen
und eisernen
Konfirmation in Borsfleth von
Pastor Lensch zur Erinnerung
mit auf den Heimweg gegeben.
Heimat-Lied der Elbmarsch!
Mein Heimatland, am Elbstrom hingebreitet
mit deiner Wiesen üppig grüner Pracht,
den Ackerfluren, sorgsam zubereitet,
in Blütenfülle, wenn der Frühling lacht! -
Wie soll ich deine Schönheit würdig preisen?
Kein holder Bild des Friedens mag man weisen! -
Gesegnet Land der Marsch! voll reifer Garben
und Roß- und Rinder-Herden auf der Flur! -
Wie lieblich strahlst du in des Sommers Farben,
mit denen schlicht dich kleidet die Natur! -
Wohl mag man weit umher in Deutschlands Gauen
kein voller Bild zufried‘nen Wohlstands schauen! -
Doch, wenn im Herbst der Sturm das Land durchsauset,
wenn hohl die Flut am Deiche widerhallt,
der Wege Gischt hoch auf am Kamme brauset, -
doch rastlos Well‘ auf Welle rückwärts prallt, -
dann bietest ruhig Trotz du den Gefahren! -
traust deiner Kraft!- und Gott wird dich bewahren! -
Und wenn im Winter alle Arbeit endet
auf Feld und Flur, stirbt doch das Leben nicht! -
sobald der Winter sich zum Frühling wendet,
bricht neu hervor die Saat zum Sonnenlicht! -
So leben Menschen hier, die nicht verzagen,
wenn sie auch manches Schwere müssen tragen! -
Gott! - Segne alle, die mit Fleiß und Treue
alltäglich hier in ihrer Arbeit stehn -
und die mit Lust zum Guten stets aufs neue
der dunklen Zukunft froh entgegengehn! -
Herr! - hilf uns selbst mit gläubigem Vertrauen
an einer neuen, schön‘ren Zukunft bauen! -
Sonderausstellung im
Detlefsen-Museum in
Glückstadt
• 14. August 2011 – 29. Januar
2012
• Eröffnung Sonntag 14. August
2011, 11:30 Uhr
Geträumte Horizonte,
Ozeane und Schiffe – Malerei
und Grafik von Hans Peter-
Wirsing 1938–2009
Das Detlefsen-Museum widmet
dem 2009 verstorbenen
Glückstädter Maler und Grafiker
eine Retrospektive, welche
den weitgefächerten Schaffensbereich
des Künstlers präsentiert.
Gezeigt werden seine maritimen
Landschaften in Öl und
Aquarell, zahlreiche Handzeichnungen
und Skizzenbücher,
Karikaturen, plastische
Arbeiten sowie seine Fliesenbilder,
die an vielen Orten in
Glückstadt wie in der historischen
Gaststätte „Der kleine
Heinrich“ nachhaltig an sein
fantastisches Werk erinnern.
Der Maler Hans-Peter
Wirsing
Hans-Peter Wirsing wurde am
11. Februar 1938 in Glückstadt
geboren. Schon als Kind war
er für das Maritime, für Schiffe,
die See und das Land hinter
dem Deich zu begeistern. Nach
dem Studium der Werbegrafik
und Illustration an der Kunstschule
Alsterdamm und Landeskunstschule
in Hamburg arbeitete
er als Gebrauchsgraphiker
und Illustrator unter anderem
für den Stern und das Zeit-
Magazin.
In den 1970/80er Jahren unternahm
Hans-Peter Wirsing ausgedehnte
Reisen, die ihn nach
Laos, Vietnam, Israel, in die
Karibik, die Vereinigten Staaten
(Denver), Portugal und
Den Haag führten. In Portugal
beschäftigte er sich mit der
Kunst der Fliesenmalerei, die
ab der Mitte der 1980er Jahre
zu einem bedeutenden Arbeitsfeld
des Künstlers wurde.
In den letzten zwanzig Jahren
bereiste Wirsing die Hochseeinsel
Helgoland regelmäßig.
Die Felseninsel ist ein immer
wiederkehrendes Motiv in seinen
Werken. Im Hotel Rickmers
Insulaner sind einige seiner
Werke dauerhaft ausgestellt.
Sein Schaffen ist weit über die
Landesgrenzen hinaus bekannt.
Es gab Ausstellungen in Den
Haag, Denver (USA) und Wellington
(Neuseeland).
Die Kunst von Hans-Peter
Wirsing
Für die allermeisten Bilder von
Hans-Peter Wirsing gilt das
Collage-Prinzip, das Zusammentreffen
von Objekten und
Themen unterschiedlicher Herkunft.
Der maritime Kontext,
die maritime „Rahmenhandlung“
ist Standard. Es ist das
Genre der Marinemalerei, welches
das Werk Wirsings ganz
entscheidend geprägt hat. Die
wichtigsten Impulse zur Entstehung
dieser Gattung der
Malerei kamen gegen Ende des
16. Jahrhunderts aus den Niederlanden,
der größten Seemacht
der damaligen Zeit. In Wirsing finden sich die Motive
der Marinemaler wieder, historische
Segelschiffe, Fregatten,
Handelsflotten oder Kriegsschiffe
des 17. Jahrhunderts,
von Wellen umspülte Felsen,
Städte und Architekturen am
Meer, nautische Instrumente.
Die Werke der Leidener Malerfamilie
van de Velde haben den
Künstler besonders fasziniert
und inspiriert. Vor allem die
Schiffsporträts Willem van de
Velde d. J. (1633–1707), die in
einer akribischen Malweise die
Schiffe und ihre Takelage nahezu
fotografisch wiedergeben,
spiegeln sich in Hans-Peter
Wirsings Bildern wider. Van de
Velde d. J. hat als Beruf in einer
Quelle des 17. Jahrhunderts
„Schiffsmaler“ angegeben;
diese Berufsbezeichnung
würde auch für Hans-Peter
Wirsing zutreffen. Die Schiffe
sind die eigentlichen Protagonisten
seiner Bilder.
Obwohl Hans-Peter Wirsing
konsequent in einem realistischen
Stil arbeitete, man kann
von Feinmalerei im historischen
Sinne sprechen, sind seine
Bildaussagen von traumhafter
und fantastischer Art. So
kam ihm das Genre der Trompe-
l'oeil-Malerei sehr zugute.
Trompe-l'oeil bedeutet Augentäuschung.
Gemälde oder
Wandmalereien, die diesem
Genre zuzuschreiben sind, täuschen
mittels geschickter perspektivischer
Darstellung eine
nicht vorhandene Räumlichkeit
vor oder eröffnen Ausblicke in
Fantasielandschaften.
Die realistische Malweise, der
traumhaft gestaltete Bildraum,
die realen Objekte in einer irrealen
Umgebung ergeben zusammen
eine neue surreale
oder magische Realität – die
Realität des Künstlers Hans-
Peter Wirsing.
Die Magie liegt in der Umkehrung
und Verklärung der Realitäten
und letztendlich in der
Verschmelzung des vermeintlich
Realen mit dem Fantastischen
und Traumhaften, so
dass wir Hans-Peter Wirsing
als einen „Magischen Realisten“
des Nordens bezeichnen
können.
Die Ausstellung im Detlefsen-
Museum
Das Detlefsen-Museum präsentiert
eine Auswahl von 85
Werken aus dem Zeitraum von
1970 bis 2009. Gezeigt werden
Arbeiten in Acryl, Aquarelle,
Zeichnungen und Grafiken,
ebenso Fliesenbilder und kleine
plastische Arbeiten.
Zur Ausstellung erscheint ein
ca. 50-seitiger Katalog mit 24
Farbabbildung und einem Beitrag
von Catharina Berents.
Im Anschluss an die Eröffnung
lädt das Museumsteam zum
Sommerfest mit Würstchen,
Kaffee und Kuchen in den Museumsgarten
ein.
Bücherei wieder im
Gemeindehaus oder
an den alten Ort
zurückgekehrt
Die Bücherei ist in den Sommerferien
an ihren alten Standort
im renovierten Gemeindehaus
zurückgekehrt. Die Öffnungszeiten
bleiben
unverändert: Immer dienstags
von 14.00–16.00 Uhr und von
19.00–19.30 Uhr. In den
Schulferien bleibt die Bücherei
geschlossen!
Die Borsflether Zeitung wünscht eine
erholsame Urlaubszeit
und viel Spaß auf dem Dorffest.
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